Dienstag, 17. April 2007

back to the rocks


..lange habe ich`s schlummern lassen, aber einer meiner heimlichen leidenschaften ist und bleibt das klettern. Es macht einfach spass, sich der einzelstelle zu widmen, sich total zu konzentrieren, es immer wieder zu probieren, ein bewegungsprogramm auszuarbeiten, abzuspeichern und dann im ganzen erfolgreich abzuspulen..

Momentan ist es noch hart: muskeln, gelenke und haut sind nicht mehr daran gewöhnt – das gefühl ist aber noch da..

Mittwoch, 11. April 2007

gelati schlecki al lago


Ich war urlaubsüberreif! ..deutlich zu erkennen an einem täglich steigenden arbeitsunwillen gepaart mit körperlichen gebrechen, die mich zuletzt gehörig nervten und nicht mehr zu ignorieren waren, was dazu führte, dass ich seit jahren mal wieder den arzt konsultierte. Die diagnosen in kürze: grippe (das hatten wir ja schon hier), darauf rippenfellentzündung, darauf ein sehr seltsam ziehendes zipperlein im herzbereich - ostern stand vor der tür, ich wollte da eigentlich was (sportliches) machen! Also donnerstag mit einem großen rucksack sorgen (herzmuskelentzündung?) nochma zum doc - leistungs-ekg zwecks abchecken der pumpe - 350 watt, alles tiptop! Seine diagnose: wirbelblockade! Ich: Hä??! Seine empfehlung: schau, dass`d zum lago fährst, dich ausspannst und viel bewegst.. Ich: genau! ;-)
..heim, bike klar gemacht, große tasche auf und klamotten rein, zwischendrin ein sos-mail an gardaworld.com geschickt "..brauchen noch schnell eine unterkunft für drei personen.." - prompt mail-antwort bekommen und butze klargemacht, olaf in rosenheim alarmiert, dass es jetzt ernst wird und ich dann demnäxt bei ihm aufschlage - zack ins auto und auf die bahn gen süden. Pünktlich um halb acht klingel ich an seiner tür - wir gehn erstma ein bierchen trinken - seine grazie is noch gar nicht daheim und braucht noch - bissi blöd, weil ich nämlich dem butzenmeister gesagt habe wir sind um 24.00 am lago. Und noch blöder, als sich die gute dann erst recht richtig viel zeit nimmt.. da ich versprach mich beim butzenmeister bis spätestens 22.00 uhr nochmals per fon zu melden, rufe ich ihn viertel vor zehn an, als wir grade ins auto steigen - "..ähem, es is was dazwischengekommen, wir fahren jetzt erst los.. - es wird wohl bißchen später als 24.00.." - kurz ungwohnte italienische stille am anderen ende der funkleitung, dann fängt er sich aber extrem professionell und diktiert mir die wegbeschreibung in die mobilette.. und los! Gegen halb zwei rollen wir in Torbole ein - handtücher, bettzeug und schlüssel finden wir auf einem stuhl vor dem verschlossenen hotel - unser appartment befindet sich laut beschreibung ca. 120 meter vom lago entfernt - wir machen uns auf die suche..
..und finden es sofort - perfekt! betten überzogen und licht aus!
Nach einem ausgedehnten frühstück in der Wind`s Bar müssen wir erstma shoppen: neben fressalien sind der hektik des vortages einige durchaus bedeutende equipement-teile der vergesslichkeit zum opfer gefallen: ich ziehe mir schnell noch beim Carpentari ne windweste, gani beim 3S nen helm. Gegen mittag machen wir los: genug zeit für eine entspannte einrollrunde entlang der Sarca - ideal für die quasi bike-jungfrau gani und den lago-wiederkehrer olaf das revier mit seinen besonderen gegebenheiten kennenzulernen! Auf der tour begegne ich übrigens auch puma-frau.. es sollte nicht das letzte mal gewesen sein..
Eigentlich erwartungsgemäß verlief das einrollen und diente einerseits dazu einige makel an der bike-technik auszumerzen (bei gani`s rad waren nicht nur die schalthebel locker, nein, auch die bremshebel - sowas hatte ich auch noch nicht erlebt..) als auch die teilnehmer heiß auf mehr zu machen! Mit erfolg: am nächsten tag (nach einem sehr entspannten frühstück auf unserer terrasse am lago) führte ich die beiden auf den monte vélo - eine tour mit einer (wie die meisten wissen) zwar steilen (meist jedoch asphaltierten) auffahrt und einem nicht besonders technischen weiteren routenverlauf - wiederum ideal also für lago-beginners.. auch hier schlugen sich die teilnehmer hervorragend - trotz eines mit nur zwei schrauben (!) befestigten kleinen kettenblattes (spätestens hier musste sich olaf von mir einen "rüffel" abholen..), die anderen hatten sich wohl schon auf der gestrigen einrollrunde verabschiedet, vielleicht aber auch früher, man(n) weiß es nicht.. biss sich gani mit ihrem blei-scott den berg rauf - echte klasse!!
Am abend machte ich dann mal wieder den "newbie": olaf und gani hatten ihre slackline im gepäck - bereits dunkel und beinahe touristenleer spannten wir das "hochseil" zwischen zwei bäumen in lago-nähe - nur so viel: wir hatten unseren spass und gani und olaf hätten sich wahrscheinlich sogar die ein oder andere lire, äh eurocent verdienen können, hätten sie nur einen hut gut sichtbar an der promenade hingelegt..
Der ostersonntag begann wiederum mit einem leckeren lago-frühstück auf unserer terrasse, auch ich nahm heute ein schäufelchen mehr müsli zu mir, denn ich hatte heute ein kleines lago-bikeschmankerl für unsere ostergäste geplant, den passo rocchetta - immer wieder gern genommen! ;-) Nachdem ich zum Ledro-See ein kleines einzelzeitfahren gefahren war, beschrieb ich olaf und gani den weiteren möglichen verlauf der rocchetta-runde, durchaus realistisch mit kritischem unterton - doch beide wollten mehr! Also gut, wir waren gut in der zeit und was sollten wir sonst besseres tun als zu biken.. Ich führte sie hinter Legos in den wald.. hinauf richtung rampi di ledro.. bis es so richtig sacksteil wird, auf dem schotter.. aber gani biss - längst hatte sie meinen respekt - mit dem bike wär ich maximal zum dechsendorfer weiher gefahren (bei rückenwind) - am nahen horizont grummelte es und es zogen gewitterwolken auf - würden wir es trocken über den rocchetta schaffen? In gedanken malte ich mir die doch recht anspruchsvolle abfahrt mit den beiden unter glitsch-bedingungen aus - ich lächelte die beiden an: "..nur noch da um die kurve, dann sind wir oben.." (natürlich hatte ich mich getäuscht, längst hatte auch ich den genauen verlauf des zähen uphills verdrängt..). Zum glück verschonte uns das gewitter und wir kamen mehr oder weniger sichtlich erschöpft am rocchetta an - doch jetzt folgte eigentlich erst die echte prüfung - die abfahrt! Ihr kennt sie. Sie ist prinzipiell zweigeteilt: oben erst gemächliche waldtrails dann etwas schroffer werdend, ein paar serpentinen.. bis zum breiteren schotterweg, den man richtung norden folgt bis man vor dem einstieg der hauptprüfung steht. Gani war mittlerweile weichgeklopft, ein sturz im ersten teilabschnitt hatte ihr die moral genommen - heil unten ankommen stand jetzt an oberster stelle! Auch ich fuhr nicht ganz so flüssig wie noch im november, damals mit fully unterm hintern und zugegeben weniger leuten auf der strecke.. Wir schafften es jedoch mit mehr oder weniger spass gut runter und steuerten obligatorisch die entscheidende gelateria in Riva an - alles war wieder gut - und selbst gani wollte nach wie vor mit uns radfahren gehen.. Die rocchetta hatte dennoch ihre wirkung nich verfehlt und so stand unser letzter lago-tag unter dem extrem-relaxen-motto - gani durfte ausgiebig shoppen, olaf und ich vertrieben unsere zeit mit abhängen am lago - bis bald!