Dienstag, 23. Oktober 2007

Heinrich Lades rockt!

..nicht ganz aber so ähnlich muss es wohl aus der Sicht der Band Dream Theater ausgesehen haben, als sie gestern in der Erlanger Stadthalle zu Besuch waren. Ich selbst war auch schon lange nicht mehr in der größten Veranstaltungslocation Erlangens und demzufolge doch leicht überrascht von der Geräumigkeit, der riesen Bühne (bestimmt 50 Meter) und den langen Schlangen von Rockern vor dem Imbisstand (im Portfolio eine fränkische Bratwurst in der Semmel, ein Schnitzelsandwich mit Gurke-Tomate-Salat und eine "hot" Currywurst - die fränkische Bratwurst war ihre 2,- wert, das kann ich zumindest behaupten..) und dem Erfrischungsgetränkelieferanten Kitzmann (und trotzdem konnte ich 3 Bier trinken..)!
Die zweite Überraschung war die Erkenntnis, dass es Ihn noch gibt: den echten Schwermetaller, den MOSHER - is doch schön, dass bei manchen Leuten die Zeit einfach stehen geblieben ist..
Pünktlich um 20.00 öffnete Symphony X die Gehörgänge des Auditoriums und lies die Halsmuskulatur der MOSHER in der ersten Reihe aufwärmen. Mühelos, auch dank des stimmgewaltigen Sängers, hatten sie ab dem ersten Song das Publikum auf ihrer Seite und die Stimmung war da - genial! An dieser Stelle war es für mich ausnahmsweise keine Überraschung, dass der Sound total vermatscht aus der P.A. drückte - das war ich eigentlich so vom Heinrich Lades gewohnt. Dennoch hoffte ich auf die eigens mitgebrachten DT-Tonmeister, dass sie ihre Sache beim Hauptgig gut machen würden.. Der Opener von Symphony X war ein echter Knaller und konnte selbst meinem kritschen Gehör auf Anhieb gefallen, danach jedoch fiel das Niveau wieder und ich nutzte die Gelegenheit zur Erfrischung und Erkundung des besten Platzes.
Ich fand ihn auf der Empore, stehend auf dem Sockel des Treppenaufganges hatte ich den allerbesten Blick auf die Bühne unter mir und einen geilen Sound. So durfte ich dann die erste Hälfte des Openers von Dream Theater, die pünktlich um 21.00 Uhr begannen, unter allerbesten Bedingungen feiern - bis mich so ein penetranter armer Security-Fritze mit einer Taschenlampe bewaffnet von da oben herunterholte. ..was mir natürlich wurscht war und ich sobald er sich von dannen gemacht hatte wieder raufkletterte.. scheinbar ahnte er mein Vorhaben und zack stand der auch nach dümmlicher Security-ausschauende Fritze wieder bei mir - um keinen Rauswurf zu provozieren, musste ich nun wie alle anderen wohl oder übel zwischen den vielen Hinterköpfen hindurchäugen.. ;-( ..aber nicht so schlimm, sagte ich mir, perfekt ankucken kann ich sie mir auch daheim auf DVD und so konzentrierte ich mich auf die tolle Stimmung in der Halle und den mittlerweile wirklich perfekten Hallensound!
Die riesen Bühne betrachtend, musste ich an ihre Anfänge denken - ich kenne die Band seit ihrer Gründung und hab sie nun zum dritten Mal live gesehen - bei ihrem ersten Konzert in unserer Region, damals in der Nürnberger Resi (ich glaub, so hieß der Laden..) hatte ich sogar die Gelegenheit ein Interview mit dem Drummer Mike Portnoy führen zu dürfen - ihre Fan-Nähe haben sie bis heute nicht verloren trotz ihres Starstatus. Die Bühnen-Performance, insbesondere das "Außenrum" hat sich jedoch deutlich in Richtung perfekt-professionell verändert: eine aufwendige Lightshow, 2 Live-Kameras, die bei den vielen beeindruckenden Soli der Musiker Details auf die große Leinwand im Hintergrund übertrugen und eigens angefertigte Filmsequenzen (u.a. gezeichnet von Mr. Fastfinger) runden das nun als "Event" zu bezeichnende Konzert ab.
Perfekt-professionell schien mir auch das Timing - alles war minutiös durchgeplant und sofort nach Ausklang des letzten Akkordes (müsste E-Moll gewesen sein) der Zugabe, ging das Licht an und die Roadies stürmten auf die Bühne, um mit den Abbauarbeiten zu beginnen. Aber klar, wer jeden Abend so eine Show abzieht, muss tight planen..
Wiedermal war es ein geniales Konzert einer der genialsten Bands unserer Zeit und ich frage mich, was da noch kommen soll..

UPDATE: hier übrigens noch die "offizielle" Konzertkritik aus der regionalen Presse!